Ungleichmäßige Bremswirkung hinten

  • Hi, Leute.


    Falls es dieses Thema schon gibt, sorry, dann hab' ich's überseh'n.


    Nun, der TÜV hat bei unserem 94er Astro festgestellt, dass die Bremse hinten ungleichmäßig zieht. Das heißt, rechts ist fast die doppelte Bremswirkung wie links.
    Wir haben dann folgendes gemacht:


    - Bremsen hinten komplett gereinigt, Trommel und Beläge geschliffen, natürlich nicht zu glatt.
    - Alles schön gefettet, mit dem richtigen Fett, und natürlich nur da, wo nötig.
    - Radbremszylinder auf Leichtgängigkeit geprüft. Im ausgefahrenen Zustand ließ er sich sehr leicht zurückbewegen, alles geht recht ordentlich, beide sind dicht.
    - Bremsflüssigkeit hinten gewechselt / Bremse entlüftet
    - Die Bremsbeläge / Backen sind nicht nennenswert ungleichmäßig abgefahren.


    Nun hat der TÜV danach gemeint, das Bremspedal ging etwas "schwammig", also etwas zu weich für seine Begriffe. Jedoch die Bremse bremst immer noch ungleichmäßig.


    Beim Fahren zeigt der "Dicke" keinerlei Auffälligkeiten. Er bremst ganz normal, ohne besonderen Kraftaufwand, und das Pedal gibt auch nicht nach, als wäre Luft im System. Es ist eine sichere Sache, er bremst wie immer, auch bei längerer Bremsung und Vollbremsung, bloß der Bremsprüfstand ist anderer Meinung...


    Nun ist die Frage, an welchem Teil könnte das noch liegen? Ich bin im Moment etwas ratlos...


    Danke euch schonmal für die Hilfe! Ich bin mal gespannt, was wir übersehen haben.


    Euch noch einen schönen Tag /Abend, viele Grüße aus Offenbach


    Markus

    Unsern Astro: Bj. 94, 4.3l, 2WD, Grün-Blau metallic, DUTCH-DOOR.
    Mein JEEP: Cherokee XJ, Bj. 98, 4.0L, Moosgrün metallic, 4WD, Frontbügel...

  • Hi,


    hast Du mal den Trommelinnendurchmesser gemessen ?


    Grüße Jens

    Bj.90, 2WD, Motorcode : Z, kurz, Cargo, gehighjackert,LPG (LR LCS1 110l-Stako) 1GCCM15Z6LB...... Gone but never forgotten


    Bj.94, AWD, lang, Cargo, 1GBEL19W1RB...... Auch weg, aber in gute Hände gekommen


    Wer weiß was als nächstes kommt ;-)



    Meine Gallerie

  • Dass die Beläge verschiedene Längen haben wisst ihr?

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  • Hi.
    Den Trommelinnendurchmesser haben wir noch nicht gemessen.


    Wir haben auch keinen der Beläge erneuert. Es ist also kein Einbaufehler passiert, im Bezug auf die versch. Längen, denn das letzte mal, als wir die Beläge erneuert haben, hat der TÜV nichts bemängelt. Aber ich werde mal nachschau'n, nicht, dass wir da doch einen Fehler gemacht haben, und die Beläge in jeder Trommel die gleiche Länge aufweisen.


    Oder hab' ich deine Antwort, Peter, da jetzt falsch verstanden?


    Gruß, Markus


    P.S.: Die zweite Prüfung beim TÜV ergab nun wieder andere Werte. Nun sind die Bremsen zwar noch immer unterschiedlich, aber die "schwächere" linke Seite hat jetzt mehr Bremskraft... Ein Rätsel ist das...

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  • Oder hab' ich deine Antwort, Peter, da jetzt falsch verstanden?



    Hast du richtig verstanden ;) Darauf hab ich angespielt.

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  • Hi.
    So, bei näherem Hinsehen hat sich herausgestellt, dass die Bremsbacken - ab- und auflaufende - verschiedene Größen haben. Das scheint also richtig zu sein.


    Kann es denn sein - ist mit gerade so eingefallen - dass der Radbremszylinder einseitig schwächelt? Ich meine, dass vielleicht eine Bremsbacke einfach nicht richtig ausrückt?


    Das würde vielleicht sogar erklären, warum die linke Seite fast genau 50% weniger Bremskraft aufweist als die rechte. Gibt es sowas?


    Kann man den Radbremszylinder zerlegen und überholen, oder sollte man zwei neue anschaffen? Ich kenn' das nur vom JEEP, da gibt es Rep. sätze mit Dichtungen und Federn.


    Danke für die Hilfe, das is' echt klasse hier!


    Viele Grüße,


    Markus

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  • Hi
    Nen neuer Radbremszlilynder kost echt ned die Welt und bevor ich mich da ans überholen machen würde lieber tauschen.
    Wie Alt ist denn die Bremsflüssigkeit?, Älter als 3J. ? , wenn ja raus damit und mal richtig entlüften das könnte auch schon des Rätsels Lösung sein.


    Hast du das Auto Hinten mal komplett auf Böcke gestellt und untersucht ob die Bremse auch gleichmäßig läuft?.


    Gruß Tom

  • Ich halte das für nicht sehr wahrscheinlich....... aber der Teufel sitzt ja oft im Detail. ;)


    Wenn der Radbremszylinder so schwergängig wäre, dass es 50% weniger bringt als die gegenüberliegende Seite, dann würde der von alleine auch nicht mehr zurückgehen und die Bremse wäre fest. Ein Reparatursatz rentiert sich auch nicht, da die komplett nur ein paar Euro kosten. Da wäre ne Überholung blödsinnig.


    Wenn an den Belägen wirklich alles passt, dann würde ich zuerst die Bremsleitungen prüfen......... und zwar als Erstes das Verteilerstück, dass an der Achse sitzt. Falls irgendwo eine extreme Querschnittsverengung ist (Rost/Dreck/mechanische Beschädigung..) kann dies solche Symptome verursachen.


    Wenn da alles im Lot ist, dann könnte man die Radbremszylinder tauschen. (oder man wechselt sie einfach gleich prophylaktisch mit)


    Wurde eigentlich die Grundeinstellung korrekt durchgeführt? (durch das Servicefenster an der Grundplatte)


    Tom hatte schon geschrieben..... darum sind die Lösungsansätze nochmal geschrieben. ;) Das mit dem Entlüften ist übrigens auch ein sehr guter Grund für ne einseitig ziehende Bremse

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  • Wie sieht das mit der Feststellbremse aus?
    Ist die gleichmässig oder auch unterschiedlich?
    Da die Bremsseile getrennt sind d.h. je 1 Seil pro Rad kann ein blockiertes Seil den Effekt durchaus verstärken.
    astro-van.de/index.php?attachment/7151/

    Kann man den Radbremszylinder zerlegen und überholen, oder sollte man zwei neue anschaffen?


    Man kann, ist aber so, dass man die Zylinder Honen muss, dabei ist darauf zu achten dass die Zylinderfläche keine Beschädigungen wie z.B. Rostlöcher aufweist.
    Neu sind natürlich einfacher, montieren und fertig :S .

  • Moinsen.


    Wow. Alle Achtung, so viele Ideen!


    Die Grundeinstellung... Da werde ich mich gleich mal dranmachen... Ich dachte, das geht automatisch, aber vielleicht ist das ja der berühmte Unterschied zwischen Theorie und Praxis... :-)


    Wir haben zu allererst die Bremsflüssigkeit erneuert, da sie beinah aussah wie Altöl... Das war mein erster Verdacht. Das hat auch sehr gut geklappt mit dem Entlüften, die Bremse ging recht leicht, alles klappte nach Plan.


    Aber die Grundeinstellung werde ich mal vornehmen, vielleicht war DA ja was.


    Ich weiß noch, dass mal beim TÜV - ist schon etwas länger her - ein Rad hinten komplett blockierte. Daheim nachgeschaut - und es war lose. Wieder zum TÜV - kein Problem. Vielleicht hängt der Bremszylinder ja schon länger, aber man merkt's nicht beim fahren...


    Ich denke, da kommen mal ein paar neue rein. Und das T-stück auf der Achse, sowie die Bremsleitungen werden nachher mal saubergemacht und kontrolliert.


    Schönen Gruß schonmal,


    Markus

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  • Langer Bremsbeladg vorne - kurzer Bremsbelag hinten. Stimmt dem so? Wenn man draufschaut ist der lange Belag richtung Front. Er ist auch "dicker".


    Ich hab' grad' mal geschaut, beim letzten TÜV Termin war die Bremsleistung auch ungleichmäßig, aber nicht tragisch. Das hat sich mit der Zeit jetzt verschlechtert...


    Ich hoffe ja mal nicht, dass jemand die Bremsbacken damals falsch montiert hatte, und wir uns daran unwissentlich ein - ebenso verkehrtes - Beispiel genommen haben.


    Ich hatte schon einige Trommelbremsen erneuert, mit sehr viel mehr Gefuttel und einigen mehr Federn uns Splinten, aber der Astro gibt mir ein spannendes Rätsel auf. Heute werden wir uns die Leitungen mal anschauen, die Beläge abbauen, alles auf Leichtgängigkeit prüfen, den Versteller unter die Lupe nehmen, und wieder zusammenbauen. Nach intensiver Reinigung. Bin mal gespannt, was er dann macht.


    Gruß,


    Markus

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  • Langer Bremsbeladg vorne - kurzer Bremsbelag hinten. Stimmt dem so? Wenn man draufschaut ist der lange Belag richtung Front.


    Dann lies dir doch nochmal genau diesen Fred durch.......... dann hast du die Antwort.

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  • Ich hab' tatsächlich die Antwort mit dem Bild 30 mal überlesen... Asche auf mein Haupt... :-)


    By the way: Der TÜV Mann meinte, man könnte nicht genau feststellen, ob die linke Seite zu schwach - oder die rechte zu stark sei.
    Hat jemand von euch ein paar Zahlen, wie so in etwa die Bremswerte / Kräfte aussehen sollten?


    Daran könnte man sich orientieren, vielleicht ist ja beides der Fall. Rechts bremst er wie doll, und links viel weniger. Oder links ist der Wert i.O., und rechts hängt was. Er hat ja auch nicht behauptet, der Wert wäre zu GERING. Zwischen 160 und 180 hat er links, und rechts 240 etwa.

    Unsern Astro: Bj. 94, 4.3l, 2WD, Grün-Blau metallic, DUTCH-DOOR.
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  • Alles klar. Dann weiß ich schonmal, dass die RECHTE Seite in Ordnung ist. Es ist also "nur" so, dass die LINKE zu schwach ist.


    Das ist schonmal ein Anfang. Es bringt ja nichts, wenn man sich an der falschen Seite festbeisst. Natürlich machen wir alle Arbeiten beidseitig, aber das Hauptaugenmerk bezüglich der Werte wird nun auf LINKS verlagert.


    ...Und die Feststellbremse wird auch gleich ordentlich eingestellt. Wirkung ist nämlich gleich Null im Moment. Naja, FAST Null. War aber bei meinem JEEP auch so, dass sie danach einfach eingestellt werden muss. Man konnte die Handbremse bis senkrecht unters Dach "ziehen". Einstellen, und gut is'. Wird beim Astro wohl nicht viel anders sein, auch dank eurer tollen Zeichnung hier. Bin mal gespannt. Langsam lerne ich dieses Auto nicht nur zu schätzen, sondern richtig gut kennen. Er hatte halt noch nie was wirklich ernstes...


    Danke für die schnelle Antwort.


    Wenn uns der TÜV nicht termlinlich immer näher rücken würde, würde mir das ja fast Spaß machen...

    Unsern Astro: Bj. 94, 4.3l, 2WD, Grün-Blau metallic, DUTCH-DOOR.
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  • Bei der Feststellbremse gammelt gerne der seilzug der rechten Seite fest. Da hilft dann oft nur Ersatz (habs schon 2x machen müssen) . Bei solch unterschiedelichen Werten der Betriebsbremse half bei mir mal einfach die Bremstrommel von li. nach re. und umgekehrt zu tauschen. Gerne bleibt auch schonmal der Nachsteller stehen, dann hängt die Stellzunge. Auch wird gerne mal die Feder die am Nachsteller langgeht verkehrt eingebaut. Dann kann der Nachsteller nicht arbeiten, da ihn der Federkörper blockiert.

  • Moinsen!


    So. Es ist volbracht. Wir haben die Bremsbeläge seitenweise getauscht - von links nach rechts, die Radbremszylinder mal gangbar gemacht, eine Seite ging ja schwer, wie ich schon berichtet habe, alles gefettet, die Federn geprüft - besonders die am Nachsteller, alles ist wieder in Ordnung. Rein optisch geseh'n war's das ja vorher auch schon...


    Gestern haben wir dann den TÜV Stempel bekommen. Beide Seiten weisen nun einen Wert von 200 auf. Die Feststellbremse ebenso. Die haben wir davor noch nachgestellt.


    In nächster Zeit werden die Radbremszylinder erneuert, denn ein Rad war vor längerer Zeit mal blockiert, ging dann aber wieder. Nun ist es an der Zeit, die beiden Teile mal neu zu machen.


    Die Bremsleitung sieht noch gut aus, auch der TÜV hat nichts dagegen, und konnte auch dort keine Verengung, etc. erkennen.


    Ich bin heilfroh, dass das geklappt hat. Alles geht nun wieder. Die Bremse zieht gleichmäßig, die Feststellbremse geht auch wieder. Nun hat sich die Zeit und die Arbeit doch noch gelohnt.


    Die KatASTROphe wurde abgewendet. :-)


    Vielen Dank an Euch für Eure tollen Ratschläge! Irgendwie hat der Astro manchmal ein Eigenleben, so scheint mir.


    Viele Grüße


    Makrus

    Unsern Astro: Bj. 94, 4.3l, 2WD, Grün-Blau metallic, DUTCH-DOOR.
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