Ei jo,
angeregt durch diesen Thread, steht es schon lange auf meiner Liste endlich mal das Dach über den Kopf zu erneuern. Über dem Fahrer und Beifahrer hängt der Himmel ausgebeult herunter seit ich das Auto habe. Dieses offenkundige Zeichen des Alters sieht einfach scheiße aus und hat mich schon immer gestört :S
Im Laufe der Jahre zeigte sich auch, dass die 4 Dachkonsolenschalter für mich eigentlich völlig unnütz sind. Die hinteren Decken-Schummer-Beleuchtungen wären viel sinnvoller auch von hinten zu bedienen und die AirCraft-Leselampen im Fahrgastraum sollten im Bereich der Schiebetür schaltbar sein. Die brauche ich meistens nur wenn ich was suche und es muss hell in der Fuhre sein. Ausserdem gibt es in der Konsole noch zwei "Kartenleselampen". Die wären sinnvoll als Türkontakt-geschaltete Innenbeleuchtung. Natürlich sollten sie trotzdem jederzeit An- und Aus geschaltet werden können
Im Hochdach über dem Fahrerbereich gab es früher einen Fernseher. Der ist natürlich schon lange entsorgt. Und vor einiger Zeit habe ich den Bereich ausgebaut um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Dort habe ich einst auch eine Beleuchtung eingesetzt. Letztere hat sich allerdings in Art und Durchführung nicht bewährt. Auch in diesem Bereich wird mein Himmelswerk wohl hineinreichen. Es werden wohl ein paar LED-Streifen werden, die ebenfalls an der Innenbeleuchtung hängen
Jetzt hat alles zusammen endlich gereicht und Staudruck und Motivation schließlich groß genug. Ich habe nun doch noch begonnen. Da das Auto die ganze Zeit über fahrbar bleiben würde, habe ich auch etwas Zeit und Ruhe in die Arbeit einkalkuliert. Ausserdem hat mich Tom's Artikel darauf gebracht es ihm gleich zu tun und lieber etwas zur Arbeit "parallel" zu bloggen, anstatt hinterher einen Komplettbericht zu schreiben. Dann gibbett nachher nicht soviel auf einmal zu tippen und die Erinnerung an ein paar Details ist noch frisch.
Zunächste der Beginn, d.h der destruktive Teil
Die Sonnenblenden sind schnell abgeschraubt. Auf jeder Seite gehen die 3 Schrauben bis irgendwo in das Karosserieblech. Es macht auch den halbwegs schlüssigen Eindruck "Jawohl das geht auch wieder dran"
Genauso verhält es sich mit dem Haltegriff auf der Beifahrerseite. Die kleinen Plastikdeckel verbergen je eine Schraube mit 10er Sechskantkopf. Netterweise gehen die Plastikdeckel einfach und zerstörungsfrei ab. Sie leiden auch nicht, sodass die Wiederverwendung gesichert ist
Etwas trickreicher wurde es bei den beiden Plastikrahmen am jeweiligen Rand. Die Dinger waren nicht nur geschraubt (hinteres Ende), sondern auch mitten drin in eine Halteklammer eingesetzt. Die Halteklammer abzuschrauben ist unmöglich, solange der Himmel dran ist Jetzt wo ich alles demontiert sehen, denke ich, dass es eventl. möglich wäre den Himmel überall zu lösen und dann einfach herauszuziehen :!: . Aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht und so half pure Gewalt. Die Klammer ist etwas verbogen, aber der Kunststoff sehr stabil und daher soweit OK. Ich denke sowieso nicht, dass ich die Rahmen später wieder genauso festmache. Mal sehen ...
Hier die Kunstofflippe mit der aufnehmenden Halteklammer:
Das hintere Blech bildet nur Gewinde für die Befestigungsschraube. Das ist sicher wiederverwendbar
Nochmals im Detail:
Die hölzerne Dachkonsole (Holz ist geil ) war schnell abgeschraubt. Wie oft musste ich da schon 'ran und dachte "Hoffentlich hält es nur noch dieses eine Mal. Hoffentlich kriegst Du sie nur noch dieses eine Mal wieder dran geschraubt." Das wird jetzt ein Ende haben und darauf freu' ich mich richtig 8o
Dann ging der Himmel auch schon ab. Erst jetzt war zu sehen, dass der Himmel eigentlich noch durch 4 Klettbänder in den Eckbereichen gehalten wird (auf dem Bild grün eingekreist). Die Dinger haben aber schon ewig nicht mehr gehalten. Wie der Stoff, so haben auch sie sich einfach vom Untergrund des Himmels abgelöst. Wahrscheinlich schon vor über 10 Jahren. Alles wirkt alt, ausgetrocknet und marode.
Hier die Klettbänder:
Alles aus dem Auto draussen, offenbarte sich die volle Kunst des amerikanischen Pfusches. Unfassbar.
Der Stoff ging ganz einfach vom Trägermaterial runter. Die paar Stellen die noch gehalten hatten, gaben sofort dankbar auf. Alles war irgendwie versifft und die Reste von gammeligen Schaumstoff und Kleber verbreiteten sich in Windeseile auf alles in meinem Arbeitsumfeld. Ganz klar der Stoff geht nicht mehr wieder zu verwenden. Was neues muss her.
Als nächstes entwirrte ich die Elektrik. Endlich mal schauen wo die ganzen Kabel so lang gehen, für was die eigentlich gut sind und ob sie überhaupt noch gebraucht werden. Ganz klar, hier gibt es endlich Ordnung. Jede Menge Kabelmeter sind völlig überflüssig, weil a) viel zu lang oder b) gar nicht in Benutzung. Allein das Kabelzeugs für die früher vorhandene Videoanlage :rolleyes:
Inzwischen ist auch die Entscheidung gefallen, dass die vier Konsolenschalter einer Spannungsanzeige für Starter- und Zusatzbatterie, einem Umschalter zwischen beidem, sowie einem Ausschalter für die Innenbeleuchtung weichen werden. Elektrisch liegt schon fast alles oben. Es muss nur noch vernünftig verkabelt und verlegt werden. Die Konsolenschalter werde ich durch eine Messingplatte ersetzen in die sowohl Schalter, als auch die Anzeige eingesetzt sind. Die Schalter für die AirCraft und Deckenbeleuchtung im Fahrgastraum werden an andere Stelle verlegt.
Vielleicht lass' ich in ferner Zukunft mal wieder den Elektroniker heraus und baue auf Basis dieser neuen Mikrocomputer (Raspberry PI) mal eine Multifunktionsanzeige mit allen Interessanten Messwerten ... Na ja. Irgendwann ... :rolleyes:
Die nächste Superkatastrophe ist das Stückcken Holzbrett, welches als Träger für die Deckenkonsole dient. Schier unglaublich 8| Die Amis haben hier mit mehr Aufwand gepfuscht und eine lausige Qualität abgeliefert, als es für ein ordentliches Ergebnis nötig gewesen wäre Es war wohl geplant die Holzplatte mit 5 Schrauben, im Blindflug irgendwo im Blech festzuschrauben (im obigen Bild mit kleinen roten Punkten markiert). 2 der 5 Schrauben haben nie irgendwo Halt gefunden Dummerweise waren dies die vordere und eine der mittleren. Das erklärt ganz schnell warum das Ganze immer einen irgendwie labbrigen Eindruck machte :S
Die Holzplatte selbst war von einem Gemischmaterial wie ich es in solch schlechten Qualität noch nie gesehen habe ?( Jede eingedreht Schraube hat Ihr Umfeld in eine Vulkanlandschaft verwandelt. Und wenn ich das ausgeschraubte Brett einseitig gehalten habe, wurde ich das Gefühl nicht los, dass es gleich bricht. Ersatz aus dem Baumarkt in Form eines Buchen-Sperrholzbrettchens war etwas dünner, aber dafür 5 mal stabiler. Im Zuschnitt 26cm x 61cm in 8mm Stärke zu 4,30Eur. Mit zwei M6-Senkkopfschrauben im hinteren Bereich und eingeklemmt vorne, war es 100 mal stabiler befestigt und gesichert als jemals zuvor Und das Beste! Die notwendigen Befestigungslöcher im hinteren Bereich gab es schon am Karosserieträger fertig Das Thema war RuckZuck erledigt.
Ein Blick von hinten auf das neue Trägerbrettchen für die Dachkonsole:
Die von mir so geschätzten NeoDym-Magnete helfen wunderbar das Kabelzeugs im Zaum, und die Fuhre damit fahrbereit zu halten. Ich denke solche Magnete kommen auch bei der Befestigung des neuen Himmels zum Einsatz
Noch ein Blick zwischen Hochdach und Himmel. Es ist Irrsinnig wie hirnlos hier das Dachblech aufgeschnitten worden ist. Die gröbsten Sägezähne und Blechspitzen habe ich hier schon abgeschnitten:
Als nächstes geht es daran, den Himmel beziehen zu lassen, ein Messingblech zu besorgen und die Elektrik in der Dachkonsole zu klären.
Ich berichte weiter ...
Ei jo, ...