Wodurch oder warum werden Standard-Bremsbeläge zu heiß?
Standard-Bremsbeläge sind ab Werk verbaut und meistens Semi-Metallic, dies sind durchaus in Ordnung für ein breites Feld von Fahrbereichen. Stossen aber an Grenzen bei Fahrzeugen im Gebirge, oder auch mit hohen Anhängelasten. Die Wärmeableitung erfolgt über die Bremsscheibe, da der Belag eine isolierende Wirkung hat, wird weniger Wärme über den Bremssattel abgeleitet (ein Teufelskreis). Die Bremsscheiben werden Spannungsfrei geglüht, das reicht aber eben nicht immer aus um einen Verzug zu verhindern. kfz-tech Bremsbelag
Bremsbeläge Reibmittelkategorien
Bremsbeläge für Kraftfahrzeuge werden international in vier Reibmittelkategorien eingeteilt. Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und den damit verbundenen Eigenschaften der Bremsbeläge.
Semi-Metallic
Reibmittel der Kategorie „Semi-Metallic“ enthalten 30 bis 65 % Metall (Stahl, Eisen, Kupfer, Messing etc.) gemischt mit Graphit, Füllstoffen und Bindemitteln. Diese Beläge haben den Ruf niedriger Kosten bei einer langen Haltbarkeit und eines guten Heissbremsverhaltens, aber auch eines hohen Verschleisses der Bremsscheibe und der Anfälligkeit für Quietschen.
Low-Metallic
Reibmittel dieser Kategorie enthalten Fasern aus Glas, Gummi, Karbon oder Aramiden, gemischt mit einem Anteil von 10 bis 30 % an Metall, meist Kupfer oder Stahl. Diese Beläge stehen im Ruf eines besseren Heissbremsverhaltens, besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Auf der Negativseite werden Bremsstaub und Quietschneigung genannt.
Organic
Reibmittel der Kategorie „Organic“ (manchmal auch „Non Asbestos Organic“ (NAO) genannt) enthalten ebenfalls organische oder mineralische Fasern. Ferner bestehen sie aus Füllstoffen und Temperaturresistenzen, Kunst- bzw. Naturharzen. Diese Beläge gelten als weicher, leiser, haben jedoch einen höheren Verschleiss bei thermischer Belastung. Sie verschleissen die Bremsscheibe weniger und entwickeln weniger sichtbaren Bremsstaub.
Ceramic
Reibmittel der keramischen Kategorie sind relativ neu, keramische Beläge wurden erstmals 1985 von Fahrzeugherstellern eingesetzt. Diese Reibmittel bestehen aus keramischen Fasern, Füllstoffen, Bindemitteln. Diese Beläge sind gewöhnlich heller, leiser, aber auch teurer als andere Beläge und verschleissen Bremsscheiben schneller. Sport- und Luxuswagen haben manchmal Bremsbeläge aus mit Kohlenstofffasern verstärkten Siliciumcarbid.
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