Motorschaden

  • Ich dreh demnächst durch...

    Nach 4 Wochen komplettem überarbeiten und Umbau zum Wohnmobil nun Motorschaden weil Ölkühler Leitung unten abgerissen ist. Habe die Ölwanne abgebaut, Hauptlager und Lagerschaden und Kurbelwelle riefen.

    Hat jemand von euch Erfahrung wie bei diesem Motor am Besten vorzugehen ist?

    Gleich ausbauen? Instandsetzen lassen oder Austauschmotor? Wenn ja wer kennt sich aus und macht das gut und halbwegs günstig?


    Oder lieber drin lassen und im eingebauten Zustand Kurbelwelle und Nockenwelle raus schleifen lassen und neue Lager?


    Weiß jemand Rat? Bin am verzweifeln


    Grüße Andi

  • Also ich weiss nicht, im eingebautem Zustand eher nicht. Warum Nockenwelle?

    Kurbelwelle von Rockauto inkl. Pleuel Lager und Kurbelwelle Hauptlager.

    Schleifen mit neuen Lagern kommt hier vermutlich teurer.

    Kurbelwelle_001.jpg

  • Also ich habe auch nur die Kurbelwelle getauscht. Ohne Motor raus. Ist zwar beim Einbau ein bisschen fummelig, geht aber. Hab's bei Rock bestellt. Kostete damals nicht die Welt. Eine Kurbelwelle in Germany instand setzen lassen ist da wesentlich teuerer.

  • Naja das ist genau mein Problem. Der Motor lief trocken und ich weiß nicht genau was alles ist. Die Zylinderlaufbahnen sehen von unten gut aus. Köpfe hab ich noch nicht geschaut. Und ob die Nockenwellenlagerung etwas hat weiß ich auch noch nicht.

    Wie bring ich den Motor am awd am schnellsten raus? Vorderachsantrieb raus und Motor nach unten?

    Kann der Achsträger drin bleiben? Kann Getriebe und Verteilergetriebe drin bleiben?

    Wahrscheinlich sollte man zur Vorsicht wenn der Motor schon draußen ist auch Kopfdichtungen machen oder?

    Sollte man vorher noch kompressionsdruck prüfen? Kommst ja aber beim AWD kaum ran...

    Wäre dankbar für Tips.

    Ich möchte ihn nach der ganzen Arbeit nicht abstoßen, ich hänge an ihm.

  • Wenn der trocken gelaufen ist, dann sind die Pleuel Lager auch hin. Der Kopf bzw. Kipphebel werden in Ordnung sein.

    Man möge mich berichtigen, aber das raus puhlen von dem Motor ist nicht ganz einfach. Wenn ich in diese Situation kommen würde, würde ich die Karosserie vom Rahmen abheben, dann haste alles in einem Stück vor dir. Ist vom Arbeitsaufwand bestimmt das selbe als wenn man nur den Motor raus holt.

  • @scout: das heißt die untere Variante mit eingebautem Motor und nur Grill kühler und die Strebe im Frontblech raus?

    Was denkst du über das Thema Kopfdichtung und evtl. Ölpumpe und sonstige Nebenarbeiten?

    Ich habe eine Hebebühne aber ein niederes Dach und kann nur auf nem Hocker im Sitzen unter dem Wagen Arbeiten. Eine stabile Brücke um den Vorderachsträger mit Motor und Hetriebe abzusetzen habe ich nicht und muss alleine Schrauben .

    Danke für die tollen Anleitungen :thumbsup::thumbsup:


    @ Fußgänger: hast du das auch am AWD gemacht? Wenn im eingebauten Zustand wie bist an die Schrauben vom Flywheel gekommen? Getriebe raus?


    Danke für eure Mühe

  • Also wenn der Motor draussen ist dann sicher alles machen d.h. Alle Lager Dichtungen sowie Kolbenringe usw. Dazu Zylinder hohnen

    Hohnapparat_001.jpg


    Es wäre schade wenn der Motor schon draussen ist es nicht zu machen.

    Eine Empfehlung mach dabei die "Froststopfen" gleich mit.

  • Das hoffte ich vermeiden zu können das volle Programm du machen.

    Der Motor hat erst 125.000 km.

    Hast aber natürlich recht wenn raus dann alles. Und die Froststopfen dann auch bevor sie durchgammeln.


    Trotzdem würde mich interessieren ob es auch im eingebauten Zustand geht die Kurbelwelle zu tauschen.

    Kannst du das nochmal erklären wie du das meintest „wenn kein Lift zur Verfügung steht“?

    Vielen Dank im Voraus und eine gute Nacht

  • Aus der Sicht eines Motorenbauers ist das teure Flickschusterei mit der du auf Dauer nicht glücklich wirst gibt auch keinerlei Garantie. Besorg dir lieber einen guten gebrauchten. Wo man weiß wo er herkommt. Oder lass ihn richtig machen dann ist der Motor wie neu mit Garantie. Viel Erfolg !
    Gruß
    Peter

  • Aus Sicht eines Motorenbauers ist das nachvollziehbar, weil er ja auch irgendwie seine Brötchen verdienen muss ;-).


    Ich hatte allerdings auch schon mal einen Motorenbauer gefragt. Der meinte, es sei bei diesen Motoren günstiger einen generalüberholten aus den Staaten zu kaufen, als ihn bei ihm überholen zu lassen.


    Wenn man das Gewissenhaft macht ist es auch keine Flickschusterei. Die Motoren sind ja kein Hexenwerk. Das Ergebnis hängt aber natürlich immer auch vom Schrauberskill ab.

  • Kannst du das nochmal erklären wie du das meintest „wenn kein Lift zur Verfügung steht“?

    Dann nimmst machst du vorne alles weg und hebst den Motor nach vorne raus. den Vorteil Getriebe kann drinn bleiben.

    Trotzdem würde mich interessieren ob es auch im eingebauten Zustand geht die Kurbelwelle zu tauschen.

    Das geht schon, da die Dichtunen in den Halbschalen der Kurbelwelle liegen kann die Kurbelwelle mit Schwungrad demontiert werden. Aber wieder montieren dürfte eine schöne Arbeit sein.

    Dies ohne Hebebühne .....:facepalm:

  • Okay herzlichen Dank für die Informationen. Mal sehen wann ich mich an das Projekt machen kann. Werde berichten.

    Sollte noch jemand was zum Thema einfallen dürft ihr mich gern informieren.


    Liebe Grüße Andi

  • @ Fußgänger: hast du das auch am AWD gemacht? Wenn im eingebauten Zustand wie bist an die Schrauben vom Flywheel gekommen? Getriebe raus?

    Nein, meiner ist eine reine Heckschleuder. Ja mit Getriebe raus und Kette runter und so. Raus ist ganz easy, die Schwerkraft hilt. Rein war kniffliger, mit Getriebeheber und 6 Hände. Alle Zündkerzen raus, Kolben hochschieben, dann klappt das schon.

    Aus der Sicht eines Motorenbauers ist das teure Flickschusterei mit der du auf Dauer nicht glücklich wirst gibt auch keinerlei Garantie. Besorg dir lieber einen guten gebrauchten. Wo man weiß wo er herkommt. Oder lass ihn richtig machen dann ist der Motor wie neu mit Garantie. Viel Erfolg !
    Gruß
    Peter

    Ich habe es damals gemacht weil ich es sehr übertrieben fand da die Motorenbauer hier für das reparieren der KW zwischen 900 und 1000€ haben wollten. Die reparierte KW bei Rock hat mir allen Lagern, Versand, Pfand und Einfuhrabgaben 350€ gekostet. Sie läuft sehr gut und das seit 60.000ml.

  • Morgen zusammen,

    Also da gibt es Zwei Unterschiede:


    Motoreninstandsetzung und Motoren Generalüberhohlung


    Motoreninstandsetzung ist eine NOT-OP mit Neuen Teilen.


    Eine Fachliche Generalüberhohlung des Motors wird mit Gebrauchten und Neuen Teilen gemacht dabei werden auch die "eingelaufen Maße" berücksichtigt

    so etwas kostet natürlich Arbeitszeit und Geld somit kommt ein 4,3l V6 auf 5500€ +16/19%


    Eine NOT-OP kommt etwas günstiger,aber die Frage die sich mir stellt ist wie Standhaft ist der Motor wen neuteile(Nicht Eingeschliffen sind) in ein Eingelaufenes Motorensystem eingesetzt werden.


    Die Generalfrage wäre wie ist die Wirtschaftlichkeit unter berücksichtigung von: Schrauber Skills (eigenleistung),Zeitbedarf,Arbeitsfläche (Bühne/Grube/Halle) sowie die verfügbarkeit von Barmittel.


    Mir ist auch klar das wir einen Hau weg haben mit unseren Vans,aber ein Totes Pferd kann man nicht mehr beleben und weiter reiten.


    Gruss Wolfgang

  • Das kann man halten wie ein Maurer8)

    Die Not OP hat auf jeden Fall funktioniert und er läuft als Alltagsfahrzeug einwandfrei:thumbsup:

  • aber die Frage die sich mir stellt ist wie Standhaft ist der Motor wen neuteile(Nicht Eingeschliffen sind)

    Das war einmal, bei heutigen Motoren sind die Toleranzen der Bauteile wie z.B. Kurbelwellen Lagersitze (Aussenmass der Lagerschalen) so gefertigt dass die Lagerschalen nur noch auf die Kurbelwelle angepasst werden. Natürlich sollten die Lagersitze beim Einbau kontrolliert werden. Es gibt die Lagerschalen in definierten Fertigmassen (die Weissmetallbeschichtung ist so dünn dass man diese nicht Nachbearbeiten kann).

    Das selbe gilt für Kolben, da wird falls notwendig die Zylinder im Block nachbearbeitet auf das nächste Übermass (bei nassen Büchsen werden die Büchsen mit Kolben ausgetauscht).

  • Ja Toni bei heutigen Modernen Motoren gebe ich dir da voll Recht auch was das Hohnen oder den Laufbuchsentausch angeht

    aber wir reden hier von einem 1996 Modell,das vermutlich noch einen 95er W Motor drin hat und somit gut 24 oder 25 jahre alte ist.

    Deswegen stellt sich mir die Frage der Standhaftigkeit bei einer " Not-Op"


    Gruss Wolfgang

  • IMG_20200313_080835.jpg

    Das muss nicht nimmer sein.

    Als Beispiel hier ein Polo G 40 BJ 93.

    Motor hat eine alte Kurbelwelle mit neuen 0 Mass Lagerschalen, Block vermessen und Kreutzschliff erneut, Pleuel sind alt mit neuen 0 Mass Lagerschalen, Kolben sind alt mit neuen Kolbenringen, usw. Der Motor hat vor seiner Low Budget Revidierung ca. 250000km gelaufen und die bestimmt nicht als Daily Driver. Der Motor läuft seit 6 Monaten problemlos. Habe dort heute nochmals das CO justiert, mit anschließender Probefahrt und Gesichtsgulasch. Als Kompressionsdruck sind im warmen Zustand11 bar gemessen worden. VW gibt 12 Bar als maximalen Druck im Neuwagenzustand an. Der messbare "Verschleiß" war vorhanden, aber keiner weiß welches Maß der Motor bei Produktion hatte. Es wurden 1-2 Hundertstel mm unter 0 Maßangaben von VW gemessen, also nicht der Rede Wert.

  • das vermutlich noch einen 95er W Motor drin hat und somit gut 24 oder 25 jahre alte ist.

    den 95er gab es wirklich nur 95 (nicht gerade die Meisterleistung von GM) ab 96 waren z.B. die Köpfe bereits wieder mit eingepressten Ventilsitzen.

    was die Produktionsgenauigkeit angeht war die in den 70er Jahren bereits so.

    Da wurden z.B. bei Ford (Ok keine wirkliche Referenz) bereits Austauschmotoren (der alte wurde Verschrottet) zu Preisen verkauft die eine Revision nicht mehr gerechtfertigten.